97. Spengler Cup: HC Fribourg-Gottéron

Andy Maschek
Andy Maschek

Am 31. Dezember 2024 durfte Julien Sprunger, Capitan von Fribourg-Gottéron, die Trophäe für den ersten Titel in der Klubgeschichte in die Höhe stemmen.

Julien Sprunger Slapshot
Clublegende Julien Sprunger stemmt den Spengler-Cup-Titel, die erste grosse Trophäe der Clubgeschichte. - KEYSTONE / Melanie Duchene

Julien Sprunger spricht von einem «riesigen Souvenir», wenn er an die Altjahreswoche 2024 zurückdenkt. An den Spengler Cup, an dem ihm und seinen Kollegen gelungen ist, was kein Gottéron-Team zuvor geschafft hat, auch nicht in der legendären Zeit mit Slava Bykov und Andrei Khomutov.

Dieser erste Titel in der Klubgeschichte, er war ein Meilenstein. «Es war unglaublich. Wenn man in diesen paar Tagen so viele Spiele mit dieser Intensität bestreitet, ist man kaputt, aber wir haben es genossen», sagt Captain Julien Sprunger.

Julien Sprunger SLAPSHOT
Julien Sprunger nimmt 2025 zum dritten Mal am Spengler Cup teil. - KEYSTONE / Til Buergy

Mit dem Gewinn des Spengler Cup hat sich gezeigt, dass die Freiburger doch nicht «untitelbar» sind.

Einen Meistertitel könne man nur schwierig mit dem Gewinn des Spengler Cup vergleichen, wichtig sei aber, «dass wir gezeigt haben, dass wir gewinnen können», sagt Julien Sprunger, für den es speziell ist, an den Spengler Cup zu reisen, in Begleitung seiner Familie, seiner Frau und der drei Kinder.

«Man ist immer mit den Familien der anderen Spieler zusammen, die Kinder spielen Eishockey, bis es dunkel ist, wir essen alle zusammen, es ist eine einzigartige Atmosphäre.»

Im Allstar-Team mit den Superstars

Sprunger nimmt 2025 zum dritten Mal am Spengler Cup teil, nachdem er 2012 die Premiere gefeiert hatte. Es war das Lockout-Turnier, an dem die Freiburger im Halbfinal an Team Canada scheiterten.

Sprunger erzielte drei Tore und zwei Assists und wurde ins Allstar-Team gewählt, neben Superstars wie Matt Duchene oder Patrick Kane. «Im Eishockey wird weltweit über den Spengler Cup geredet, es ist eine grosse Chance, sich zu zeigen», sagt er.

«Es war auch für mich ein sehr gutes Turnier, auch wenn wir leider gegen die Kanadier verloren haben, aber diese Spieler waren unglaublich gut.»

Eine andere Mission ist der Meistertitel, der seit langer Zeit auf der Liste von Gottéron steht. Auch in der Zeit von Bykov und Khomutov gelang der Coup nicht, ebenso wenig 2013, als der Playoff-Final gegen den SC Bern verloren ging.

Spengler Cup
Julien Sprunger wird nach dem Triumph am Spengler Cup besonders gefeiert. - keystone

2024 folgte immerhin der Triumph am Spengler Cup, und dies, obwohl die Vorzeichen nicht gut waren. Die Freiburger steckten in einer Krise, kurz vor dem Turnier wurde Trainer Patrick Émond entlassen und durch Lars Leuenberger ersetzt – und dann startete Gottéron durch.

«In der Meisterschaft lief es uns damals überhaupt nicht. Das Umfeld war negativ, es bestand ein enormer Druck. Und dann kamen wir nach Davos und alles war weg. Es war ein neuer Start, eine Chance, einen grossen Titel innert ein paar Tagen zu gewinnen, was sonst nicht möglich ist.»

Der Trainer war neu, sorgte für neue Impulse, die Spieler kamen zu neuer Energie, packten die Chance und schrieben Klubgeschichte.

Nun folgt die Titelverteidigung, mit Lars Leuenberger als Assistent und Roger Rönnberg als neuem Headcoach. Der Schwede ist ein Erfolgstrainer und hat auch bei Routinier Sprunger Eindruck gemacht.

Marcus Sörensen
Auch auf den Schweden Marcus Sörensen wird es beim 97. Spengler Cup ankommen. - PostFinance/KEYSTONE/Anthony Anex

«Als er in Fribourg begann, wollte er sofort die Kultur hier kennenlernen, das Gefühl in der Region, im Kanton, der Fans, um alles zu verstehen. Er hat das super gemacht, ist nahe bei den Spieern und den Menschen generell. Aber auch er braucht Zeit», so Sprunger.

Kurz nach dem Spengler Cup, am 4. Januar, feiert Sprunger dann seinen 40. Geburtstag. Das heisst, dass das Karrierenende absehbar ist, auch wenn der Captain nach wie vor Tore und Assists erzielt und Eiszeit meistert.

Sandro Schmid
Sandro Schmid bleibt bis 2030 in Gottéron. - PostFinance/KEYSTONE/Til Buergy

Er spüre, dass er nicht mehr der Julien Sprunger sei wie vor zehn oder 15 Jahren, der fast jede Saison 20 Tore erzielt. «Ich habe eine andere Rolle, mache das, was meine Teamkollegen brauchen.

Mein Ziel ist es, zu gewinnen, der Mannschaft zu helfen, ich habe nach wie vor enorm viel Spass auf dem Eis und in der Garderobe, ich liebe, was ich mache.» Sein Vertrag läuft am Ende der Saison aus, wie es weitergeht, ist offen.

«Ich habe eine schöne Karriere erlebt und versuche nun, jeden Tag zu geniessen. Es geht gut, aber man muss akzeptieren, dass bei einem 40-Jährigen die Energie anders ist als bei einem 20-Jährigen. Ich muss mir das gut überlegen.»

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