Sag mal... Radim Zohorna
In «Sag mal...» liefert Radim Zohorna, Stürmer von HC Lugano, interessante Infos zu seinem Heimatland Tschechien.
SLAPSHOT: Du bist aus Havlickuv Brod. Was zeichnet die Stadt aus?
Radim Zohorna: Es ist eine kleine Stadt mit etwa 25'000 Einwohnern, und dort habe ich auch in meiner Schulzeit mit dem Eishockey begonnen. Sonst ist es schwierig zu sagen, was speziell ist, ausser das Kloster mit der Klosterkirche der Heiligen Familie.
Und es stammen einige bekannte Eishockeyspieler aus diesem Klub, etwa Josef Vasicek, Radek Martinek, Milan Chalupa, Jaroslav und Jiri Holik oder NHL-Goalie Vitek Vanecek. Da wurde gute Arbeit geleistet.
SLAPSHOT: Hast du einen Lieblingsort in Tschechien?
Zohorna: Das ist mein Heimatort Chotebor, wo meine Eltern leben, rund 15 Kilometer von Havlickuv Brod entfernt. Wenn ich Zeit habe, bin ich fast jedes Wochenende dort.
Ich bin zwar in Havlickuv Brod geboren und habe dort Eishockey gespielt, aber ich habe mit meinen Eltern nicht da gewohnt, sondern in Chotebor.
SLAPSHOT: Wer ist in deinen Augen der berühmteste tschechische Sportler?
Zohorna: Auch wenn es kein Eishockeyspieler sein muss, wähle ich einen. Für mich ist das Jaromir Jagr, den wohl jeder Eishockeyfan kennt – sicher jedenfalls die rund zehn Millionen Menschen, die in Tschechien leben und sich mehrheitlich für unseren Sport interessieren.
Jagr hat eine beeindruckende und erfolgreiche Karriere absolviert und war selbstverständlich auch mein Idol.
SLAPSHOT: Wer ist deiner Meinung nach die berühmteste Persönlichkeit deines Heimatlandes?
Zohorna: Da setze ich auf Vaclav Havel, den ehemaligen Präsidenten, der ebenfalls weltweit bekannt war und sehr viele gute Dinge für unser Land getan hat.
Und er hielt auch einige beeindruckende und berühmte Reden in den USA, hat dort für grossen Eindruck gesorgt.
SLAPSHOT: Die Hauptstadt Prag ist weltberühmt. Was muss man gesehen haben?
Zohorna: Ich lebe dort und geniesse es. Die Innenstadt ist wunderbar. Es gibt unheimlich viele Dinge, bei denen es sich lohnt, sie zu besichtigen, angefangen bei der berühmten Karlsbrücke oder der Burg.
Speziell ist selbstverständlich auch die Altstadt mit vielen guten Restaurants und Cafés, wo man draussen sitzen und die schöne Umgebung auf sich wirken lassen kann. Mein Lieblingsort in Prag ist die Altstadt.
SLAPSHOT: Welches ist dein tschechisches Lieblingsgericht?
Zohorna: Meine Mutter hat für uns immer Ente mit Knödeln und Rotkraut gekocht, und das ist auch mein Lieblingsessen.
Auch wenn Bier in Tschechien ein traditionelles Getränk ist und ich es als Tscheche schon fast gerne haben muss, habe ich persönlich lieber mal ein Glas Wein. Wenn ich etwas trinke, dann ziehe ich in neun von zehn Fällen Wein einem Bier vor.
SLAPSHOT: Auf welche Persönlichkeit in deiner Heimat bist du besonders stolz?
Zohorna: Da könnte ich viele Menschen nennen, aber ich nehme auch hier wieder Jaromir Jagr, der das Eishockey in unserer Heimat weitergebracht und noch populärer gemacht hat.
Ich schaue aber auch gerne Fussball und da schätze ich speziell Petr Cech und Pavel Nedved, die beide eine beeindruckende Karriere absolviert haben.
SLAPSHOT: Was vermisst du aus Tschechien am meisten, wenn du nicht zuhause bist?
Zohorna: Auch in meinen Jahren in Nordamerika habe ich meine Eltern und das nahe Umfeld vermisst, zudem habe ich oft an die tschechische Küche gedacht. In der Schweiz fehlt mir dieses Essen weniger.
Das ist kein Wunder, gerade die italienische Küche ist ja lecker! Und ich liebe den Sommer in Prag – den vermisse ich jeweils schon ein wenig, da kann Sehnsucht aufkommen.
SLAPSHOT: Gibt es etwas, das du an Tschechien vermisst, wenn du in der Schweiz bist?
Zohorna: Zuerst möchte ich sagen, dass Lugano ein wundervoller Ort ist, um zu arbeiten und zu leben. Schönes Wetter, die Berge rund herum – es ist einfach toll hier! Aus Tschechien vermisse ich natürlich meine Eltern, meine Familie und die Freunde.