Sag mal... Michael Raffl
In «Sag mal...» liefert Michael Raffl, linker Flügelstürmer von Lausanne HC, interessante Infos zu seinem Heimatland Österreich.
SLAPSHOT: Du bist in Villach geboren, was zeichnet die Stadt aus?
Michael Raffl: Villach ist eine wunderschöne, kleinere Stadt. Die Menschen dort sind extrem freundlich und besitzen ihre eigene Mentalität. Man spürt in der Stadt, dass die Menschen sehr bodenständig und arbeitswillig sind und einen tollen Zusammenhalt pflegen.
Wenn man die Stadt und die Villacher richtig erleben möchte, muss man schon fast eine Woche dort verbringen. Ich verbringe jedes Jahr die Sommerpause in Villach.
SLAPSHOT: Welche kulinarischen Künste aus Österreich muss man probiert haben?
Raffl: Eine Spezialität aus meiner Region sind Kärntner Kasnudeln. Dabei handelt es sich um Taschen aus Nudelteig, die mit verschiedenen Zutaten gefüllt werden. Die Bekanntheit der Kasnudeln ist ausserhalb von Österreich eher begrenzt, aber sie gehören definitiv zu meinen Lieblingsspeisen.
Natürlich darf auch ein gutes Wiener Schnitzel nie fehlen, wenn man die österreichische Küche kennenlernen möchte.
SLAPSHOT: Wer ist der bekannteste österreichische Sport-Star?
Raffl: Für mich persönlich ist es ganz klar Arnold Schwarzenegger. Er ist nicht nur der bekannteste Sport-Star, sondern höchstwahrscheinlich auch der berühmteste Österreicher aller Zeiten.
Man kennt ihn weltweit, und seine Einstellung sowie die Entschlossenheit, mit der er an der Verwirklichung seiner Ziele arbeitet, finde ich faszinierend.
SLAPSHOT: Was unterscheidet die Schweizer von den Österreichern?
Raffl: Ich denke, dass hier in der Schweiz härter und strukturierter gearbeitet wird als in Österreich. Ausserdem überrascht es mich immer wieder, wie streng ihr in der Mülltrennung seid.
Als ich in die Schweiz kam, musste ich euer System zuerst einmal erlernen. In Österreich wird der Müll zwar auch getrennt, aber die Leute nehmen es nicht so ernst wie hier.
SLAPSHOT: Welcher Wintersport-Ort ist dein Favorit?
Raffl: Bisher hatte ich selten Gelegenheit, im Winter Urlaub zu machen und all die wunderbaren Wintersport-Orte zu besuchen. Einmal war ich mit meiner Familie in Obertauern, jedoch fahre ich selbst nicht Ski, daher verbrachte ich meine Zeit hauptsächlich im Dorf.
Dennoch bemühe ich mich, meinen Kindern die Bergwelt und die Schneesportarten nahezubringen, indem ich Ausflüge mit ihnen in die Schweizer Berge unternehme.
SLAPSHOT: Auf welchen Künstler ist man in deiner Heimat besonders stolz?
Raffl: Ich denke, einer der grössten österreichischen Musiker der letzten Zeit war Falco.
In der deutschsprachigen Musik ist heutzutage natürlich auch Andreas Gabalier sehr bekannt. Seine Musik wird auf beinahe allen Schlager-Festen gespielt. Persönlich höre ich zuhause eher selten österreichische Künstler.
SLAPSHOT: Gibt es etwas, das du von Österreich vermisst, wenn du in der Schweiz bist?
Raffl: Manchmal vermisse ich mein Zuhause schon. Ich denke, jeder fühlt sich in seiner Heimat am wohlsten, auch wenn wir in der Schweiz sehr privilegiert sind.
Natürlich vermisse ich auch meine Familie und Freunde, die in Villach wohnen. Daher verbringe ich jeden Sommer in meiner Heimat, um viel mit ihnen zusammensein zu können.
SLAPSHOT: Was ist für Dich typisch österreichisch?
Raffl: Die Lederhosen und Trachten – beinahe jeder besitzt sie in Österreich. Bei uns in Villach gibt es jedes Jahr ein riesiges Volksfest mit 70'000 Menschen, und dort tragen ausnahmslos alle Lederhosen und Trachten.
Solche Anlässe gibt es in ganz Österreich. Obwohl es sich um altmodische Kleidung handelt, gehört sie einfach zur österreichischen Kultur dazu.
SLAPSHOT: Mit 3798 Metern ist der Grossglockner der höchste Berg. Warst du mal oben?
Raffl: Nein, leider noch nicht. Ich habe mir vorgenommen, diesen Ausflug für die Zeit nach meiner Eishockeykarriere aufzusparen, damit ich nach meiner Karriere noch etwas zu tun habe.
Wahrscheinlich werde ich den Gipfel nie komplett erreichen, aber es gibt grossartige Wanderstrecken mit Panoramablicken auf die Berge, die ich gerne mal geniessen möchte.