97. Spengler Cup: IFK Helsinki
Eine Verletzungskrise hat IFK Helsinki in den Tabellenkeller gestürzt. Kann der Star-Coach Olli Jokinen den Traditionsverein wieder auf Kurs bringen?

So hatte sich Olli Jokinen seine Rückkehr nach Helsinki nicht vorgestellt. Jokinen, 46, einer der bekanntesten finnischen Hockey-Exporte der Neuzeit (und einst auch Lockout-Star des EHC Kloten), übernahm im Sommer den Trainerjob bei IFK Helsinki.
Als Spieler war er Teil jener legendären Meistermannschaft von 1998 gewesen, die unter anderem die NHL-Stars Brian Rafalski, Tim Thomas und Kimmo Timonen umfasste.
An der Bande beerbte er nun Ville Peltonen, den aktuellen Interimstrainer von Servette.

Mit Jokinen wollte HIFK eine neue Ära begründen – und den Erfolg von einst zurück. Seit 2011 (Trainer damals: ein gewisser Kari Jalonen) hat HIFK die Meisterschaft nie mehr für sich entscheiden können.
Einen Playoff-Final beherbergte die etwas in die Jahre gekommene Helsingin Jäähalli (2022 WM-Austragungsstätte, auch die Schweiz spielte dort) letztmals 2016, als Antti Törmänen das Team anleitete.
Doch beispielloses Verletzungspech sorgte dafür, dass der Klub seine Ziele für diese Saison revidieren musste.
Mit Jori Lehterä und Ilko Pakarinen fehlen die beiden wichtigsten Stürmer, auch der ehemals in Biel beschäftigte Nationalspieler Petteri Lindbohm fällt monatelang aus.
Die Konsequenz lautete anfangs November: HIFK liegt nach 13 Niederlagen aus den ersten 18 Partien auf dem 16. und letzten Platz.
Jokinen sagte Mitte Oktober, dass die Verletzungen nicht als einzige Ausrede gelten dürfen – und redete sich danach gegenüber finnischen Medien geradezu in Rage.
Er sagte unter anderem: «Wenn wir nach dem Zustand gehen würden, den ein Spieler haben muss, um das HIFK-Trikot tragen zu dürfen, hätten wir derzeit fünf Akteure in unserer Mannschaft.»
Einiger Kritik ausgesetzt sieht sich auch der Sportchef Janne Pesonen, dem angekreidet wird, nicht schnell und umfassend genug auf die Ausfälle reagiert zu haben.
Pesonen, 2016/17 bei Ambrì-Piotta unter Vertrag, übernahm den Job als Manager 2024. Wie immer in Krisensituationen gibt es nun Leute, die seine fehlende Erfahrung bemängeln.
Es ist ein trüber Herbst, den HIFK da bisher verlebt. Es kann nur besser werden – und die Finnen wären nicht das erste Team, das sich mit einem Spengler Cup-Triumph selbst befriedet.














