97. Spengler Cup: Sparta Prag – Chlapik und seine Copains

Nicola Berger
Nicola Berger

2022 gewann Filip Chlapik den Spengler Cup mit Ambrì-Piotta. Nun ist er als Captain von Sparta Prag zurück in Davos.

Filip Chlapik SLAPSHOT
Filip Chlapik ist Capitan bei Sparta Prag. - IMAGO / Ondrej Deml

Filip Chlapik wusste nicht recht, was ihn in Davos erwartet, als er 2022 mit dem HC Ambrì-Piotta zum Spengler Cup fuhr. Er sagt: «Ich dachte, dass es ein Weihnachtsturnier ist, bei dem es nicht so ernst zu und her geht. Aber es stellte sich als unglaubliche Erfahrung heraus.

Die Fans trugen uns vom ersten Tag an, die Partien fühlten sich wie Heimspiele an. Und dann holten wir den Titel. Ich habe allerbeste Erinnerungen an den Spengler Cup.»

Spengler Cup Ambri Helsinki
Micke Max Asten (Helsinki) im Duell mit Filip Chlapik (Ambri-Piotta) am Spengler Cup im Jahr 2022. (Archivbild) - keystone

Ambrìs Finalgegner hiess damals… Sparta Prag. Jene Equipe, der sich Chlapik im Sommer 2023 wieder anschloss – trotz laufendem Vertrag in Ambrì.

Er sagt: «Wir hatten ein dreimonatiges Baby, und meine Frau wurde unerwartet erneut schwanger. Sie kämpfte damals auch mit gesundheitlichen Problemen. Es war eine stressige Zeit, für uns war es klar, dass die Rückkehr nach Tschechien die beste Option ist.

Unter anderem, weil wir dort auf die Unterstützung der Grosseltern zählen konnten. Ambrì war verständlicherweise nicht glücklich darüber.

Aber am Ende erhielten sie für mich eine Ablösesumme und konnten einen Ersatz verpflichten. Mir hat es in Ambrì gefallen, aber es war für alle Beteiligten die beste Lösung.»

Bei Sparta gehört Chlapik zu den Aushängeschildern. Seit dieser Saison führt er das Team als Captain an, gerade hat er seinen auslaufenden Vertrag um drei Jahre verlängert.

Filip Chlapik
Der Zürcher Lucas Wallmark und Ambris Filip Chlapik (r.) duellieren sich in einem Spiel der National League im Jahr 2023. - PostFinance/KEYSTONE/Walter Bieri

Wie in Ambrì stürmt er wieder an der Seite von Michal Spacek, über den er sagt: «Ich kenne ihn seit mehr als zehn Jahren. Er ist mehr als ein Freund für mich, ein Bruder.»

Die Rückkehr von Chlapik und Spacek steht stellvertretend dafür, wie die Extraliga gedeiht.

Die Löhne sind in den letzten Jahren stark gestiegen, es gibt zahlreiche solvente Teambesitzer – etwa in Pardubice. Chlapik sagt: «Für uns Spieler ist die Entwicklung sehr erfreulich.

Es gibt keinen finanziellen Grund mehr, innerhalb Europas in eine andere Liga zu wechseln. Es steckt deutlich mehr Geld in der Liga als noch vor fünf Jahren. Und das Niveau ist spürbar besser geworden.»

Er und Spacek sollen Sparta zu altem Glanz zurückführen – der letzte Meistertitel liegt bereits 19 Jahre zurück. Sparta gehörte zuletzt meist zu den Favoriten, in der Saison 2024/25 gewann das Team die Qualifikation.

Doch die Playoffs haben für Sparta zuletzt nur Herzschmerz bereitgehalten: 2024 verspielte die Equipe im Halbfinal gegen den späteren Champion Trinec eine 3:0-Führung und scheiterte in der Belle in der vierten Verlängerung.

Sparta Prag Spengler Cup
Sparta Prag ist erstmals seit 2022 wieder am Spengler Cup dabei. - keystone

2025 bedeutete mit Brünn erneut im Halbfinal in einem Game 7 der Meister Endstation. Chlapik sagt: «Ein Aus im Halbfinal zu scheitern ist hier nicht gut genug. Wir haben ein grosses Budget, die Erwartungen sind berechtigterweise hoch.»

Wie es um die Geduld in Prag aktuell bestellt ist, zeigte sich Anfang Oktober: Nach einem enttäuschenden Saisonstart wurde der Coach Pavel Gross freigestellt und durch Jaroslav Nedved ersetzt.

Chlapik sagt, dass Sparta den Spengler Cup als Gelegenheit begreift, eine Kultur des Siegens zu implementieren: «Jeder Sieg, jeder Titel stärkt das Selbstvertrauen. Wir haben den Anspruch, eine der besten Hockeyorganisationen Europas zu sein. Wir kommen nach Davos, um das Turnier zu gewinnen.»

Der letzte Triumph eines tschechischen Teams liegt ein paar Jahre zurück: 1982 siegte Dukla Jihlava.

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