97. Spengler Cup: Fredi Pargätzi über den Spengler Cup
Fredi Pargätzi ist seit Jahrzehnten in den Spengler Cup involviert. Gespannt ist er auf das Team U.S. Collegiate Selects – und er traut dem HC Davos viel zu.
SLAPSHOT: Wie gross ist Ihre Vorfreude auf den 97. Spengler Cup?
Fredi Pargätzi: Die ist wie jedes Jahr sehr gross. Es besteht jedes Mal eine grosse Vorfreude und auch eine Anspannung, bis alle da sind und der erste Puck eingeworfen ist.
Ich bin nicht mehr an vorderster Front dabei, kann etwas entspannter ins Turnier steigen – die Vorfreude ist heute grösser als früher die Anspannung.
SLAPSHOT: Der HCD spielt eine starke Saison…
Pargätzi: Ich habe den HCD lange, lange nicht mehr so stark gesehen. Auch wenn es Ende November und Anfang Dezember die eine oder andere Niederlage gab – die Mannschaft tritt sehr kompakt und abgeklärt auf und macht Freude.
SLAPSHOT: Team Canada muss man immer auf der Rechnung haben…
Pargätzi: Über die Kanadier kann man vor dem Turnier nie viel sagen. Aber wenn wir auf die letzten Jahre zurückblicken, hat Team Canada meistens oder fast immer das gebracht, was man erwartet hat.
SLAPSHOT: Gottéron reist als Titelverteidiger an…
Pargätzi: Im Gegensatz zum letzten Jahr sind die Freiburger schon vor dem Spengler Cup sehr gut unterwegs. 2024 hatten sie Schwierigkeiten, bevor sie ein brillantes Turnier zeigten. Und auch im weiteren Saisonverlauf spielten sie dann sehr gut.
Nun sind sie schon vorher in Schwung gekommen, haben mit Roger Rönnberg einen guten und ambitionierten Coach und eine ambitionierte Mannschaft. Von Gottéron kann man einiges erwarten.
SLAPSHOT: Sparta Prag spielt in der tschechischen Meisterschaft ganz vorne mit.
Pargätzi: Das ist eine Top-Mannschaft und eine Top-Organisation. Ich habe in Prag einen Match erlebt, und die Darbietung auf und neben dem Eis hat grossen Spass bereitet. Was da im Stadion abgeht, hat NHL-Dimensionen und ist empfehlenswert.
SLAPSHOT: Aber in der Champions Hockey League ist Sparta am EVZ gescheitert…
Pargätzi: Sie haben relativ deutlich verloren, für mich zu deutlich. Ich weiss nicht, was da abgegangen ist, aber es entspricht sicher nicht den eigentlichen Fähigkeiten des Teams.
SLAPSHOT: Dann gibt es noch zwei Fragezeichen: IFK Helsinki hat in der Meisterschaft Probleme.
Pargätzi: Sie haben grosse Probleme, ich habe gehört, dass viele wichtige Spieler verletzt waren. Zuletzt haben sie sich aber einigermassen gefangen, und wir hoffen, dass sie am Spengler Cup bereit sind.
Es kann aber auch hier sein, dass sie nach Davos kommen, den Tritt finden und für die eine oder andere Überraschung gut sind.
SLAPSHOT: Es bleiben die U.S. Collegiate Selects als eine Blackbox. Was erwarten Sie von diesem College-Team?
Pargätzi: In der NCAA spielen sehr talentierte junge Hockeyspieler, die alles andere als Junioren sind. Es sind junge Männer, im Durchschnitt zwischen 22 und 23 Jahre alt. Sie sind talentiert, gut ausgebildet und sehr motiviert.
Es ist alles möglich, aber ich bin sicher, dass sie bezüglich Einsatz nicht enttäuschen, alles geben und sich von der besten Seite präsentieren werden. Die Teilnahme ist für die Organisation und die Spieler eine grosse Challenge.
SLAPSHOT: Wenn Sie sich für einen Favoriten entscheiden müssten. Auf wen würden Sie setzen?
Pargätzi: Anhand meiner Informationen, meines Wissens und auch aufgrund dessen, was ich sehe, könnte der HCD in der Form dieser Saison zu den Favoriten gehören.
Sparta Prag habe ich aber auch auf der Rechnung, Gottéron ist Titelverteidiger – eine Prognose ist wie immer unheimlich schwierig. Letztendlich wird entscheidend sein, wie die Mannschaften ins Turnier gehen, mit welcher Motivation, so gesehen ist alles offen.
