Martis Männer: Das sind die ZSC-Helden
ZSC Lions-Verteidiger Christian Marti stellt den SLAPSHOT-Lesern seine Teamkollegen vor. Die grosse Übersicht der Zürcher Titelhelden.

Wer sind die Helden, die im Playoff dafür sorgten, dass sich der ZSC den elften Meistertitel der Klubgeschichte krallte? Der Nationalmannschaftsverteidiger und Schattencaptain Christian Marti stellt seine Teamkollegen vor.
Die erste Zahl bezieht sich jeweils auf die Qualifikation, die zweite auf die Playoffs. Christian Marti hat also in 46 Quali-Spielen 0 Tore und 3 Assists und in 14 Playoff-Spielen 1 Tor und 2 Assists gebucht. Bei den Goalies sind die Gegentorschnitte und Fangquoten der Qualifikation und der Playoffs aufgeführt. Unter den Feldspielern wurden nur diejenigen berücksichtigt, die in den Playoffs eingesetzt wurden.
Nur in der Qualifikation eingesetzt wurden: Timo Bünzli, Dario Trutmann, Jan Schwendeler, (alle Verteidiger), Marlon Graf (Stürmer). Denis Hollenstein fiel infolge einer Verletzung die ganze Saison aus.
Simon Hrubec: Grill-Plausch und inzwischen vierfacher Champion
2.25/1.6 Gegentorschnitt – 92.13/94.03 Fangquote in Prozent

Er gibt uns jeden Abend die Chance, das Spiel zu gewinnen. Sehr ehrgeizig und äusserst erfolgreich. Lebt in Winkel im gleichen Haus wie Mikko Lehtonen und Juho Lammikko und hat uns dort schon alle zum grossen Grill-Plausch eingeladen.
Robin Zumbühl: Ein ansteckendes Lachen – und viele Siege
1.86/2.04 Gegentorschnitt – 93.90/88.89 Fangquote in Prozent

Hat ein legendäres Lachen und weiss, was seine Rolle ist. Von seinen 15 Einsätzen in der Qualifikation haben wir elf Spiele gewonnen – das zeigt, was für eine Supersaison er gespielt hat. Er hat das mit seinem hohen Fleiss auch verdient.
Yannick Blaser: Der perfekte Ritt in den Sonnenuntergang
3/14 Spiele – 0/0 Tore – 0/0 Assists

Sass in den Playoffs neben mir in der Garderobe, wir hatten eine Super-Zeit. Wir sind ähnliche Spieler und haben einen ähnlichen Humor. Im letzten Jahr der Karriere der erste Titel – was will man mehr? Wird jetzt U21-Trainer in Rapperswil. Die Jungs dort können sich auf einen tollen Typen freuen.
Patrick Geering: «Papa Löwe» und spielende Legende
48/16 Spiele – 1/2 Tore – 7/5 Assists

Er ist so etwas wie der «Papa Löwe». Spielt gefühlt schon 140 Jahre für den Z. Ein sackstarker Verteidiger. Und ist sich als Captain für Nichts zu schade – er organisiert und macht so viel für uns. Eine spielende Legende, die sich den Platz unter dem Hallendach aussuchen kann.
Santtu Kinnunen: Der Wechsel zu den SCL Tigers nahm ihm den Stress
38/7 Spiele – 6/1 Tore – 8/1 Assists

Ein junger Finne, wie man ihn sich vorstellt: Sehr zurückhaltend. Aber im Ausgang kommt er dann schon aus sich raus. Hatte als siebter Ausländer keine einfache Rolle. Man hat gemerkt, dass es ihm den Stress genommen hat, dass er früh in Langnau unterschreiben konnte.
Dean Kukan: Der beste Verteidiger der Liga
51/16 Spiele – 6/3 Tore – 18/5 Assists

Bin ein Riesen-Fan von ihm. Wenn ich eine Mannschaft von null aufbauen müsste, würde ich ihn als ersten Verteidiger und Andrighetto als ersten Stürmer auswählen. Wenn der Gegner ihn reizt, wird er noch besser. Spielt ständig irgendwelche PC-Games gegen Geering.
Mikko Lehtonen: Ein stiller Leader
50/16 Spiele – 5/1 Tore – 19/8 Assists

In der Serie gegen Davos hat er das Gespräch gesucht und gesagt: Wir müssen auswärts mit einem anderen Mindset auftreten. Ein Leader, der dann da ist, wenn es darauf ankommt. Teil des «Winkel-Taxis» mit Lammikko, Grant und Hrubec.
Christian Marti: Ein Eckpfeiler dieses Teams mit legendärem Humor
46/14 Spiele – 0/1 Tore – 3/2 Assists

Auf die Frage, ob er über sich auch etwas sagen möchte, antwortet Christian Marti «Nein, danke». Der 32-Jährige Bülacher ist aus diesem Team als Leader und kräftiger Defensivverteidiger nicht wegzudenken. Sein trockener Humor ist legendär.
Daniil Ustinkov: Der Nicht-Draft als Weckruf
1/13 Spiele – 0/0 Tore – 0/1 Assists

Es war ein Weckruf für ihn, dass er letztes Jahr nicht gedraftet wurde. Der Aufstieg war schon krass, da ist viel auf ihn eingeprasselt. Es hat ihm gut getan, dass er bei GCK viel spielen konnte. Hat enormes Potenzial, an der Scheibe ist er eine Augenweide.
Yannik Weber: Vorbild mit grosser Aura
50/16 Spiele – 5/0 Tore – 15/4 Assists

Hat eine Mega-Aura. Spielte schon vor einem Jahr sackstarke Playoffs, aber dieses Jahr war er noch besser. Es ist ein Privileg, neben ihm spielen zu dürfen. Er ist schon 36, aber immer noch schnell und extrem fit. Ein Vollprofi und Vorbild, an dem sich viele orientieren können.
Sven Andrighetto: Der Shaqiri des Schweizer Eishockeys
45/16 Spiele – 20/9 Tore – 19/13 Assists

Er ist der Götti meines Sohnes, wir sind schon ewig befreundet, darum bin ich nicht objektiv. Aber er hatte ein brutal starkes Jahr und erinnert mich ein bisschen an Xherdan Shaqiri – ich halte ihn für den besten Spieler der Liga. Hat das Credo «Work Hard, Play Hard» tief verinnerlicht.
Nicolas Baechler: Ein würdiger Nachfolger von Reto Schäppi
46/16 Spiele – 4/2 Tore – 4/3 Assists

Es ist nicht so einfach, Reto Schäppi zu beerben, das sind grosse Fussstapfen. Aber es ist mega, was für eine Entwicklung er hingelegt hat. Nicht nur auf dem Eis, sondern auch beim Two-Touch-Fussball. Ein intelligenter, sehr angenehmer Typ.
Rudolfs Balcers: Die Harmonie mit Denis Malgin
29/13 Spiele – 4/4 Tore – 14/4 Assists

Er und Malgin zelebrieren es schon, dass sie sich auf Russisch unterhalten können und wir nichts verstehen. Die beiden verstehen sich auch auf dem Eis fast blind. Ein ruhiger Typ mit viel «Swag». Dazu ein Sprachgenie, das überraschend gut tanzen kann.
Chris Baltisberger: Weltmeister – darin, die Gegner zu nerven
50/14 Spiele – 3/3 Tore – 10/3 Assists

Zusammen mit Geering der einzige Spieler, der länger dabei ist als ich. In der Disziplin «Gegner nerven» ist er Weltmeister. Hat für alles irgendein Heilmittelchen, das er sich in den Kaffee mixt, da ist er ausserordentlich kreativ und einfallsreich.
Jesper Frödén: Topskorer – und doch unterschätzt
45/16 Spiele – 16/3 Tore – 25/5 Assists

Unser Mann für die wichtigen Tore. Als Verteidiger ist man froh, wenn er auf dem Eis steht: Spielt sehr mannschaftsdienlich, gräbt viele Scheiben in den Ecken aus und kann diese dann auch raustragen. Ein bisschen unscheinbar – und vielleicht gerade darum auch unterschätzt.
Derek Grant: Das Zürcher Wetter mag er nicht
47/16 Spiele – 21/4 Tore – 19/9 Assists

Hat fast immer eine Krise, wenn ihm Freunde von Zuhause aus Kalifornien Videos schicken, wie sie im Sonnenschein am Fischen sind, während er im Zürcher Nebel steckt. Sieht manchmal ein bisschen unmotiviert aus, aber das täuscht. Überragender Hockey-IQ und seine 45 Punkte macht er immer.
Joel Henry : Eine neue Rolle in den Playoffs
42/16 Spiele – 0/1 Tore – 2/2 Assists

In den Playoffs erhielt er eine neue Rolle in einer Checkerlinie und ich glaube, dass ihm dabei ein bisschen das Herz aufgegangen ist. Weil er herausgefunden hat, dass er das ja auch kann und es ihm Freude bereitet. Wird seinen Weg machen.
Juho Lammikko: Schlechte Witze und ein Haarschnitt bei Hrubec
48/13 Spiele – 13/5 Tore – 25/3 Assists

Niemand erzählt schlechtere Witze als er. «Dad Jokes», die ausser ihm niemand lustig findet. Musste während den Playoffs nach Finnland, um etwas in Sachen Militärdienst zu regeln. Musste darum seinen Playoff-Bart abrasieren und sich die Haare schneiden – Hrubec hat das für ihn gemacht.
Denis Malgin: Teurer Honig und epische Darts-Duelle
39/16 Spiele – 13/7 Tore – 23/13 Assists

Sitzt im Car ganz zuvorderst neben mir. Und dann isst er sein Müesli, trinkt sein Kokoswasser, isst noch eine Birne für die Lunge. Und jammert, dass Manuka-Honig hier so schwierig zu kriegen ist. Mit dem Materialwart liefert er sich legendäre Duelle an unserem Darts-Kasten.
Daniel Olsson: Kauderwelsch – oder einfach Dänisch
20/3 Spiele – 1/0 Tore – 1/0 Assists

Er sass im Car mal in meiner Nähe und irgendwann habe ich mich zu mir gesagt: «Was schnurrt der eigentlich?». Ich verstand nichts und fragte ihn, was da los sei. Dann fand ich heraus, dass er gar keinen Schweizer Pass hat und für Dänemark spielt.
Willy Riedi: Ein boxendes «Möbel»
47/16 Spiele – 6/5 Tore – 6/3 Assists

Er ist schon ein ziemliches Möbel. Boxt gerne und weiss seinen Körper auch auf dem Eis einzusetzen. Spielte mega gute Playoffs, sicher seine besten bisher. Er und Grant können dem Gegner schon weh tun. Hat einen Super-Schuss und wird dem ZSC noch viel Freude bereiten.
Vinzenz Rohrer: Nur Zürideutsch kann er nicht
52/16 Spiele – 15/1 Tore – 10/6 Assists

Unser Duracell-Hase. Verrückt, wie viel Energie er liefert. Ist andauernd im Kraftraum und probiert, noch mehr aus sich rauszuholen. Was er überhaupt nicht kann, ist Zürideutsch. Das muss man ihm regelmässig sagen, er glaubt nämlich, er spreche es perfekt.
Alessandro Segafredo: Breite Hosen und eine Bombe von einem Schuss
24/5 Spiele – 1/0 Tore – 2/0 Assists

Er und Rohrer wohnen zusammen. Davor wohnte er bei Edgar Salis, darum redet er jetzt Bündnerdeutsch. Zelebriert seine Italo-Wurzeln: Trägt lächerlich breite Hosen und so Wichtigtuerschuhe. Hat eine Bombe von einem Schuss und entwickelt sich prächtig.
Justin Sigrist: Schulden eintreiben und Öl ins Feuer giessen
48/16 Spiele – 3/2 Tore – 7/4 Assists

Ist unser Kassier, ich musste ihm auch schon 100 Stutz blechen, weil das Handy nicht auf lautlos gestellt war. Ein unscheinbarer Typ, der aber gerne mit Humor Öl ins Feuer giesst und sich dann mit Zumbühl darüber kaputt lacht. Wird jedes Jahr besser.
Yannick Zehnder: Er wird das Zürcher Nachtleben vermissen
52/16 Spiele – 8/1 Tore – 14/4 Assists

Vier Titel in fünf Jahren? Eine krasse Bilanz. Wechselt jetzt nach Lausanne, aber ich denke, er wird Zürich vermissen. Hört gerne Techno und Geering hat ihn in den letzten zwei Jahren in die Geheimnisse des Zürcher Nachtlebens eingeweiht.